UND WAS HAT DEINE ERLEBTE REALITÄT MIT HYPNOSE ZU TUN?
“Ich glaube nicht an Hypnose. Bei mir funktioniert Hypnose nicht. Jemand hat mich versucht zu hypnotisieren und ich musste nur lachen. Mich kann man nicht manipulieren!”
“Wenn ich sehe, dass der Himmel blau ist, kannst du mir doch nicht suggerieren, der Himmel sei violett?”
So oder ähnlich argumentieren viele. Sie haben nicht wirklich das Verständnis, was Hypnose ist. Man kann es ihnen nicht einmal verübeln, denn man hätte es ihnen erklären müssen, bevor man sie in Hypnose begleitet.
Ich möchte dir ausführlich aufzeigen, was Hypnose wirklich ist und was in die Welt von Hollywood gehört.
Wie funktioniert mein Geist?
Unser Geist ist aufgeteilt in unser Bewusstsein und unser Unterbewusstsein. Unser Bewusstsein ist meistens nach Aussen orientiert und nimmt die Aussenwelt wahr. VAKOG – wir sind visuell, auditiv, kinästetisch, olfaktorisch und gustatorisch. Augen, Ohren, Nase, Mund und Haut sind unsere Wahrnehmungskanäle im Aussen.
Unser Unterbewusstsein ist unser Autopilot und gleicht laufend unsere innere gespeicherte Welt mit der Äusseren Welt ab. Das Unterbewusstsein erledigt all die Dinge, um die du dich nicht mehr bewusst kümmern musst und einfach ablaufen. Autofahren, sprechen, essen, schreiben, lesen.
Wir haben einen fleissigen Türsteher in unserem Kopf, den Kritischen Faktor. Wenn ich sage “Der Himmel ist violett”, dann geht dieser Helfer in unser Unterbewusstsein und vergleicht und bewertet die innere Welt mit der äusseren Welt. In der äusseren Welt ist der Himmel blau, also kann ich dir nicht beibringen, dass der Himmel im moment violett ist. Ich kann dir höchstens vorschlagen, dass es auch Momente gibt, in denen der Himmel violett sein kann, zum Beispiel bei Sonnenuntergang. Sobald dein Türsteher diesen Vorschlag annimmt, hast du eine neue Möglichkeit einer Realität zur Verfügung und kannst diese auch als solche akzeptieren und wahrnehmen.
Das Problem dabei ist, dass unsere innere Bibliothek hunderte von Erlebnissen, Eindrücken und Wahrnehmungen abgespeichert hat und auch noch untereinander verbindet, assoziiert. Ein Bruchteil, ca. 5%, sind wir uns diesen Programmen bewusst. Der Rest liegt im Unbewussten. Jedes Signal von Aussen kann ein gespeichertes Programm starten und verursacht einer körperliche Reaktion mit Emotionen und Gedanken.
Was in unserem Unterbewusstsein vorhanden ist, akzeptieren wir im Aussen als Realität. Wenn jemand zum Beispiel falsche Vorstellungen von Hypnose hat, dann wird er Hypnose immer ablehnen, da der Kritische Faktor keine Übereinstimmung findet mit der äusseren und der inneren Realität.
Ist man in Hypnose manipulierbar oder willenlos?
Glaubt jemand, in Hypnose sei man willenlos, manipulierbar oder sei in einem dem Schlaf ähnlichen Zustand, führt jedes äussere Erleben unweigerlich zur Kollision mit dem Kritischen Faktor, dem Türsteher. Er lehnt das Erlebte konsequent ab und es Formen sich Glaubenssätze und Überzeugungen. Dass man nur die eine Seite der Münze sieht, spielt dabei keine Rolle. Man ist nicht fähig, eine andere Realität zu sehen, da diese in diesem Sinne im Unterbewusstsein gar nicht existiert.
Wir können uns aber selbst in einen mental offenen Zustand versetzen, genannt Hypnose. Dies tun wir zum Beispiel bei einem Kinobesuch. Wir erlauben uns selbst, 90 Minuten lang eine gezeigte Realität als die wahre Realität zu akzeptieren. Dann geschieht etwas Magisches: Wir weinen, wir lachen, wir werden wütend und fiebern mit. Wir sind in unseren Emotionen. Wir wissen bewusst, dass uns ein Film gezeigt wird, trotzdem akzeptieren wir das Gesehene und Erlebte als unsere neue Realität. Wir haben neues selektives Denken etabliert.
Noch extremer werden wir dies erleben, wenn wir uns eine VR-Brille aufsetzen. In dem Moment, wo wir in einer virtuellen neuen Welt sind mit 360 Grad Erlebnis, ist es dem Unterbewusstsein nicht mehr möglich zu unterscheiden, ob dies jetzt eine gezeigte, gedachte oder eine wirklich erlebte Realität ist. Es spielt keine Rolle mehr. Das Unterbewusstsein reagiert auf Autopilot und wenn man es sich selbst erlaubt, voll und ganz in diese neue Welt einzutauchen, dann erlebt man diese Welt als die neue echte Realität.

Wie Stress entsteht und wo Hypnose ansetzt
Stress für uns Menschen entsteht immer dann, wenn die innere, abgespeicherte Realität nicht mit der Äusseren übereinstimmt. Wenn wir im Unterbewusstsein abgespeichert haben, dass wir uns vor der Spinne ekeln müssen, dann können wir uns noch so bewusst einreden, dass uns die Spinne nichts tut. Wir können mit unserem logischen Denker die Programme im Unterbewusstsein so nicht überschreiben oder eine neue Realität abspeichern. Wenn dazu noch Erlebnisse dazu kommen, welche die vermeintliche Realität bestätigen, dann sind solche Programme über das reine Bewusstsein fast nicht mehr zu beseitigen.
In der Hypnose geht es darum, den Klienten in einem Zustand zu begleiten, in dem der Fokus nach Innen gerichtet ist und das Unterbewusstsein in einen Zustand versetzt wird, neues Denken und eine neue Realität zu akzeptieren. Ähnlich wie wir es im Kino tun, geht es darum, in die Emotionen und Gedanken einzutauchen, sie zu beobachten.
Der Job des Hypnosetherapeuten ist es nun, mit dir zusammen herauszufinden, welche innere Realität du abgespeichert hast. Welche Erlebnisse wurden wie verlinkt und assoziert mit anderen Erlebnissen, welche Glaubenssätze wurden angelegt.
Das regressive Vorgehen mit Hypnoseanalyse
In einer guten Hypnosetherapie wird dein Therapeut analytisch und regressiv vorgehen. Er wird mit dir über die Emotionen und das körperliche Empfinden herausfinden, wo die Ursache deines Erlebens ist. Wo und wann deine gespeicherte Realität angelegt wurde. Dies nennt man ursachenorientiere Hypnoseanalyse oder auch R2C (Regress to Cause and fix it).
Im Falle einer Spinnenangst kannst du dir ziemlich sicher sein, dass der Ursprung gar nicht in einem Erlebnis liegt mit einer Spinne sondern vom Unterbewusstsein in seiner emotionalen Logik einfach falsch assoziiert wurde mit einem anderen Erlebnis.
Hypnose hat also nichts mit Manipulation, Kontrollverlust oder Schlafen zu tun. Hypnose ist ein alltägliches Phänomen, welches du immer wieder erlebst. Beim Autofahren, beim Kinobesuch, beim Lesen eines Buches, beim Tanzen, beim Flirten.
So gesehen, wurde die Person mit der Aussage “Ich glaube nicht an Hypnose…” bereits hypnotisiert. Sie hat eine falsche Realität als die einzig wahre Realität angenommen. Sie hat dem Hypnotiseur geglaubt, der ihr gesagt hat: Du bist nicht manipulierbar und somit auch nicht hypnotisierbar. Eine fatale Aussage eines “Nichtprofis” um es mal gelinde auszudrücken. Mit fatalen folgen für die Person, die jetzt ein falsches Erleben als ihre Realität abgespeichert hat. Vielleicht liest diese Person ja meinen Text und kann sich für neues, selektives Denken entscheiden und die andere Seite der Münze erkennen
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